Beim Abendessen.
Die Atmosphäre war sehr bedrückend.
Es war das erste Mal in Jahren, dass der alte Herr Collins mit der Familie zusammen aß. Vanessa sorgte
sich um seine Gesundheit.
„Papa, ich habe dem Koch gesagt, er soll dir Giopino machen, iss etwas davon.“ Dann schöpfte sie ihm
etwas in seine Schüssel.
Doch dann hörte sie nur, „Alina isst das auch gerne.“
Alina sagte nichts.
Und dann stand auch eine Schüssel vor ihr, die Vanessa ihr geschöpft hatte.
Sie bedankte sich.
„Mama, warum gibt es nur Gerichte, die Alina gerne isst, hat mir denn niemand ein Rindergulasch
gemacht?“ Julia schaute beleidigt zu Vanessa.
Vanessa warf ihr nur einen Blick zu.
Julia sagte nichts mehr, sie senkte den Kopf und aß weiter.
Alina bemerkte ebenfalls, alles was auf dem Tisch war, hatte sie immer bekommen, wenn sie vor drei
Jahren zu Besuch kam.
„Alina, iss schnell, du bist echt dünn geworden, du hast bestimmt einiges durchgemacht!“ Der alte Herr
Collins war sehr erfreut, aber je länger er Caleb sah, desto genervter war er.
Caleb aß ruhig weiter.
Alina, „Ich esse doch, Opa.“
„Das reicht nicht, du musst mehr essen, du muss satt werden!“
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Der alte Herr Collins befahl ihr, dann seufzte er, „Solange du da bist, ist alles gut. Deine Mutter wird dich
wieder aufpäppeln.“
Mutter? Frau Collins?
Alina erstarrte.
Ihre erste Reaktion war, dass sie nicht wusste, wen der alten Herr Collins meinte.
Aber als Vanessa das hörte, erstarrte sie ebenfalls, dann jedoch ergänzte sie, „Papa, mach dir keine
Sorgen, ich füttere sie wieder rund.“
Alina war sprachlos, warum hatte sie das Gefühl, dass es sehr gezwungen klang?
Sie warf einen Blick zu Caleb.
Der Mann schaute sie ebenfalls an.
Alina schaute weg und zu Frau Collins.
Das Abendessen war beendet.
Alina wollte sich eine Ausrede ausdenken und gehen, aber der alte Herr Collins wollte sie nicht gehen
lassen. Ihr fiel auch nicht ein, wie sie sich entziehen konnte, bis es spät in der Nacht war und der alte
Herr Collins sich zur Ruhe legte, erst dann ging sie runter.
Sie erwartete jedoch nicht, Vanessa in die Arme zu laufen, sie ging sonst immer früh schlafen.
Sie ging Stufe für Stufe runter, als sie aneinander vorbeigingen, sagte Vanessa endlich:
„Ich habe dein altes Zimmer herrichten lassen. Du bist ein Mädchen, es ist nicht sicher für dich, zur
Mulherd Herrenhaus zurückzukehren. Bleibe doch hier, so wie früher.“
„Nicht nötig, Madame.“
Alina lehnte ab, es war unpassend, hier zu bleiben.
Vanessa zog die Brauen zusammen, ihr Ausdruck war kalt. Sie wusste nicht, ob es wegen der Ablehnung
war, oder wie sie sie genannt hatte.
Sie hörte nur, „Wenn du in dem Mulherd Herrenhaus bleibst, wird sich Max Sorgen machen. Du hast ja
gesehen, dass es ihm nicht mehr so gut geht wie sonst. Wir als Nachkommen sollten ihm das Leben so
schön wie möglich machen.“
Das war das Netteste, was Vanessa je zu ihr gesagt hatte.
Alina wollte eigentlich wieder ablehnen, aber sie konnte nicht mehr. Sie fühlte sich etwas bedrückt, sie
dachte an die Gesundheit des alten Herrn Collins und konnte es nicht übers Herz bringen.
„Ach, hast du etwas vor?“
„Was?“ Alina wusste nicht ganz, wie sie auf die Frage reagieren sollte.
Dann hörte sie, wie Frau Collins ihr sagte, „Komm mit mir auf eine Versammlung morgen.“
Versammlung?!
Mit Frau Collins?
„Das ist nicht sehr passend.“ Alina lehnte wieder ab.
Als sie das Herrenhaus betrat, hatte sie noch gesagt, dass ihr Erscheinen sehr viel Unruhe brachte, und
jetzt wollte sie, dass sie zusammen zu einer gehobenen Feier gingen, wie sollte Ingford denn über sie
denken?
Aber Frau Collins sagte ernst, „Caleb hat noch nicht unterschrieben, ihr seid noch verheiratet, da gibt es
nichts Unpassendes. Suche dir ein passendes Kleid aus.“
Dann ging Frau Collins weg, ohne dass Alina etwas erwidern konnte.
Als sie weg war, fing sich Alina wieder, da kam Caleb auch schon.
Seine Stimme war verachtend, „Ich habe dich unterschätzt!“
„Ich weiß nicht, wovon du redest.“ Alina erwiderte ihn.
Sie war überfragt, was Frau Collins denn meinte?
Er lachte leise, sagte aber nichts mehr.
In der Nacht schlief Alina sehr gut, vermutlich weil sie schon viele Jahre in diesem Zimmer gewohnt
hatte.
Am nächsten Morgen saß nicht nur der alte Herr Collins am Tisch, sondern auch Caleb.
„Papa, ich habe das heute Morgen der Küche beauftragt zu kochen.“
Frau Collins schien schon viel besser gelaunt zu sein, auch wenn der Ernst ihr ins Gesicht geschrieben
war, war ihre Stimme sanfter.
Jonah seufzte, „Max hat schon viele Jahre nicht mehr mit allen zusammen gefrühstückt.“
Vor allem seit Alina vor drei Jahren verschwunden war. Geschweige denn Frühstück, sogar das
Neujahrsessen aß er fast nicht mehr.
Dadurch konnte man sehen, was Alina dem alten Herrn Collins bedeutete, als Alina die Treppen
runterging, hörte sie die Worte von Jonah.
Caleb saß neben dem alten Herrn Collins.
Der alte Herr Collins schien recht gesund, als er aber Caleb sah, verdunkelte sich der Ausdruck, „Schau
doch nach Alina, jetzt wo sie wieder da ist, kümmere dich um sie!“
Caleb wollte sehr gerne, aber Alina wies ihn zurück, sie trennten sich im Schlechten am Abend zuvor.
Da sagte Frau Collins, „Sie ist bestimmt müde, lasst sie schlafen, ich werde etwas für sie zur Seite legen
lassen.“
Frau Collins beruhigte den alten Herr Collins so. aber als sie Caleb ansah, war sie trotzdem genervt.
Alina atmete tief ein, dann sagte sie, „Opa, Madame.“
„Alina, komm schnell her.“
„Ja, Opa.“
Als sie hörte, dass Opa schon lange nicht mit allen zusammen gegessen hatte, tat ihr Herz weh.
Damals, als sie noch da war, hatte Opa jeden Tag zusammen mit den anderen gegessen.
Es war nur noch ein Platz am Tisch frei, er war neben Caleb.
Update Kapitel 8 of Ich bin reicher als mein Milliardenschwerer Exmann
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