Als sie an Emma vorbeigingen, begegneten sich ihre Blicke. Emmas Augen waren verschwommen,
außenstehende Menschen hätten gedacht, dass Alina sie gemobbt hätte.
Aber Alina erhob ihren Kopf. Ihre Aura war voller Stolz, sodass sie Emma damit unterdrückte, als wolle
sie am liebsten mit Alina einen Streit anfangen.
Alina war früher nicht so.
Emma und Hope kamen aus den Tiefen der Berggebiete, weshalb ihre Eltern ihr beigebracht hatten,
dass sie ihnen auf keinen Fall Unwohlsein bereiten durfte. Sie hatte alles getan, um dies zu erfüllen,
doch jetzt bereitete Emma ihr Unwohlsein.
Im Auto.
„Alina, du warst gerade echt toll, hast du gesehen, wie dunkel Calebs Augen geworden waren?“ Sie
dachte an die Szene gerade.
Nur Alina traute sich, Caleb so zu stellen, doch nur so konnte sie ihre Wut rauslassen. Er stellte sich
wegen Emma gegen seine Frau, wenn sie geweint hätte, dann wäre sie gekränkt gewesen.
Sie hatte gut geschimpft, und gut gekontert.
„Er wollte es so.“ Alina sprach ruhig, ihre Stimme war leicht, als kümmerte sie das alles nicht.
Julia nickte: „Ja, er wollte es so, du kannst sogar noch strenger sein!“
Als Schwester hatte sie gar kein Mitleid, dass Caleb so beschimpft wurde, denn es war unverschämt, wie
er eine andere Frau schützte, sie ekelte sich für ihn.
„Und diese Emma, hast du gesehen, wie sie sich verstellt hatte? Du warst die Königin in dem Moment.“
Julia freute sich sehr.
Dachte sie wirklich, sie war eine Prinzessin, sodass ein Prinz sie schützen würde, nur weil sie weinte?
Schade nur, dass der Prinz nicht gegen die Königin ankam, dass er sie nicht beschützen konnte.
„Hattest du nicht einen guten Draht zu Caleb?“
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„Jetzt nicht mehr.“ Julia sprach lässig und knackig.
Dieser Wettbewerb fand nur alle zehn Jahre statt, sie versammelten die Designer aus aller Welt. Als Alina
ankam, wartete Brandon schon auf sie, er hatte alles für sie vorbereitet.
„Lass uns erstmal die Models sehen.“ Brandon sprach zu Alina.
Alina streckte die Hand aus, richtete den Kragen und die Krawatte des Mannes und sprach, „Wir haben
uns nur kurz nicht gesehen, doch du siehst um einiges besser aus!“
Brandon sagte nichts.
Er stockte, als er das hörte.
„Heute ist ein besonderer Tag, sei ernst.“ Vor drei Jahren wollte sie wie eine Verrückte den Tod suchen,
er dachte, dass er eine Frau mit Selbstmitleid gerettet hatte.
Doch er hatte nicht gedacht, dass sie wie ein kleines Kind war.
Alina tadelte: „Ich habe doch nur die Krawatte meines Assistenten gerichtet, was ist daran nicht ernst?“
Brandon konnte das nicht aushalten und griff nach ihrer Hand, „Ich mache das schon.“
Alina sah, wie Brandon rot anlief, und lachte wie ein kleiner Fuchs.
Es waren so viele Jahre vergangen, jedes Mal würde sie vor ihrem Auftritt Brandon ärgern, als wäre es
ihre Art, den Druck rauszulassen.
Sie schaute den verkniffenen Brandon an, und ihre Nervosität legte sich etwas.
Die beiden waren aufeinander abgestimmt, doch das sah auch ein paar kalter Augen nicht weit von
ihnen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt.
Es gab viele Werke bei diesem Wettbewerb. Frau Collins kam ebenfalls, Julia ging, um sie zu finden.
Stella blieb die ganze Zeit bei Alina.
Sie sahen Joanna zwischendurch, und taten sich zusammen.
Alinas und Joannas Werke wurden für die kommende Runde auserwählt, auch Emmas waren mit dabei.
Die ersten zwanzig Plätze konnten ihre eigene Marke entwickeln… doch es war noch nicht sicher, wer
welchen Platz belegen würde.
An ihrem letzten Tag.
Joanna: „Andre ist nicht mitgekommen?“
„Nein.“
„Tztztz, früher war er bei jeder Ausstellung mit dabei.“
„Diesmal ist Brandon hier.“ Alina sprach lässig.
Joanna schaute auf Emma und Caleb, die unweit von ihnen waren und sich nicht trennten. Sie zischte
kurz, „Wie willst du sie bestrafen, wenn das alles vorbei ist?“
„Ich schau mal, ich will erst den Wettbewerb hinter mich bekommen.“ Alina wollte nicht darüber reden.
In den letzten zwei Jahren hatte sie zwar viele Wettbewerbe gemacht, doch keines davon war so
chaotisch wie dieses. Was war das hier überhaupt?
Je näher sie an das Ende kamen, desto mehr Geschäftsleute sprachen Caleb für eine Kooperation an.
Emma schaute sie mit dunklen Augen an, vor allem aber die Assistentin hinter ihr.
Diese Frau hatte sehr scharfe Blicke, man musste sie nur einmal sehen, um zu wissen, dass sie eine
starke Frau war.
„Bist du nicht nervös, wenn Andre nicht hier ist?“ Alina war fast an der Reihe, um ihr Werk vorzustellen,
da fragte sie Joanna besorgt.
Schließlich war Andre bei jeder Ausstellung an ihrer Seite.
Man konnte sagen, dass Andre bei jedem Schritt mit dabei war, den Alina bisher gegangen war. Es war
schade, dass Andre diesmal nicht dabei sein konnte.
„Er hat gesagt, wenn ich diesmal erfolgreich bin, dann soll ich in Zukunft mich auf mich selbst
verlassen.“ Deshalb würde er nicht mehr wie früher immer schützend an ihrer Seite sein, als wolle er
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